Info
vorab zu Raja:
Raja
ist eine Schäferhund-Mischlingshündin und stammte ursprünglich aus
Rumänien. Im jungen Alter von 6 Monaten kam sie über eine
Tierschutzorganisation nach Deutschland. Ein Jahr lebte sie bei einem
jungen Pärchen und durfte dann, als „Trennungskind“, Weihnachten
2020 zum Schulte-Rudel wechseln.
Im
Gespräch mit Raja wünschen wir uns Antworten auf folgende Fragen zu
finden:
Wie
war deine bisherige Lebensreise? Magst Du davon erzählen?
Gab es Erlebnisse, die dich geprägt, ja dir sogar Angst gemacht haben, evtl. sogar traumatisiert?
Gibt es Situationen, die du meiden möchtest, wenn ja, welche?
Wie können dir deine Menschen helfen, damit du eine souveräne und selbstsichere Hündin werden kannst? Was sollten sie wissen/beachten?
Fühlst du dich wohl im Schulte-Rudel? Geht`s dir gut dort und bist du „angekommen“?
Warum machst du Dinge kaputt? Was willst Du uns damit sagen? Was sollen wir tun, damit du das lassen kannst?
Charakterliche
Beurteilung von Raja:
(Dies ist für mich immer der erste Schritt vor der eigentlichen TK, da ich mich so besser in das Tier einfühlen kann, bzw. durch die Charakterzüge des Tieres kann ich Impulse, die bei mir ankommen, besser einordnen. Bei Raja habe ich mir sehr viel Zeit dafür genommen, da sie für mein Empfinden, bei betrachten der Bilder, eine sehr starke Persönlichkeit hat und in kürzester Zeit eine enorme Entwicklung vollzogen hat.)
Raja zeigt sich mir als sehr willensstarker Charakter.
Sie vereint aber dennoch auch das verletzliche, nach innen gekehrte und nachdenkliche Wesen in sich.
Ebenso ist sie eine Frohnatur, die sie auch mit zunehmenden Alter, denke ich, bleiben wird. Für allerhand Spiel und Spaß ist sie immer zu haben und die darin liegende Leichtigkeit bereitet ihr große Freude.
Sie liebt ihre „Freiheit“, ABER schätzt Geborgenheit und Sicherheit gleichermaßen.
War sie als junge Hündin, als Welpe, eher zurückhaltend und vorsichtig, geht sie jetzt durchaus mutig und vor allem wissbegierig durchs Leben. Das ist zum Großteil sicherlich bereits euer Verdienst.
Dennoch fühle ich in manchen Situationen auch Unsicherheit, die eventuell durch Überforderung im Alltag, oder vll auch beim Training ausgelöst werden könnte? Es ist auch denkbar, das sie Dinge mit bereits gemachten Erfahrungen verknüpft.... mal sehen, was die TK hierzu ans Licht bringt.
Sie ist sehr zielorientiert, aber bei ihrem Vorgehen keineswegs draufgängerisch!
Fazit, in Raja werden sehr sehr viele positive Charaktereigenschaften vereint, die sich ganz wunderbar ergänzen. Findet man im Laufe ihrer Ausbildung die Balance zwischen Ruhe, Geborgenheit, Spiel, Spaß und „Arbeit“, dann hat man in kürzester Zeit eine wirklich ausgeglichene und in sich ruhende, charakterstarke Hündin an seiner Seite. Sie ist ja noch sehr jung und trägt eine ganz wunderbare reine und völlig klare Seele in sich.
........und ja, Kliff hatte seine Pfoten mit im Spiel und ist auch heute noch sehr präsent :-) Du hast das völlig richtig wahrgenommen. Unsere Tiere verlassen uns mit dem irdischen Tod ja nicht wirklich. Sie wechseln nur die Seite und kommen auch immer mal wieder zu Besuch, wenn sie spüren, dass sie „gebraucht“ werden.
Hier
nun zum Gespräch mit Raja:
Als ich mich auf den Weg machte, um nach Raja Ausschau zu halten, hatte ich sofort ein Lächeln im Gesicht und meine persönliche Stimmung wurde sehr aufgehellt und leicht. Ihr sonniges Gemüt hat mich sofort in den Bann gezogen. Neben einer Gartenbank, die unter einem recht hohen Laubbaum mit runder Krone stand, wartete sie bereits auf mich. Ein Vogelhäuschen auf einem Holzstamm war auch zu sehen und etwas weiter entfernt ein Gartenteich der vor sich hin plätscherte. Es schien ganz so, als sei sie schon etwas ungeduldig und konnte es kaum erwarten, bis ich endlich da war. Ich erklärte ihr, wer ich bin und das ich hier sei, um mit ihr zu reden, da ihre Menschen so manche ihrer Gepflogenheiten nicht ganz einschätzen könnten. Ein leichtes Schmunzeln war ihr ins Gesicht geschrieben. So setzte ich mich zu ihr auf die Bank und schwubs saß Raja neben mir und lauschte meinen Worten. Wir sind dann die einzelnen Fragen bzw. Anliegen durchgegangen. Hier nun Ihre Worte/Informationen/Empfindungen dazu:
Wie
war deine bisherige Lebensreise? Magst Du mir davon erzählen?
„Als ich noch sehr klein war, lebte ich mit meiner Mama und meinen drei Geschwistern in einen Schuppen. Dort haben wir uns auch immer versteckt. Es gab dort Menschen, die brachten uns immer was zum Essen vorbei. Meine Mama war zwar schon ein wenig älter, aber uns hat es an nichts gefehlt. Sie sagte immer zu uns, das wir sehr vorsichtig sein sollen und niemanden trauen dürfen. Damals wusste ich noch nicht so recht, was sie wohl damit genau gemeint hat. Eines Tages wurde der Schuppen abgerissen und wir alle wurden von den „gefürchteten“ Menschen eingefangen. Ich glaube aber, wir haben Glück gehabt, denn uns ist nichts Schlimmes geschehen. Wir kamen an einen Ort, an dem auch noch andere Hunde lebten, in kleinen Gruppen. Nach und nach sind wir dann in unser eigenes, neues Leben umgezogen. So wurde uns das von den Menschen dort erklärt. Das war zwar alles ganz schön aufregend und spannend für mich, aber bis dahin hab ich alles gut überstanden und mir ging es wirklich gut.“
Gab
es Erlebnisse, die dich geprägt, ja dir vll sogar Angst gemacht
haben, evtl. sogar traumatisiert?
Eine Weile war es still und es schien, als würde Raja intensiv überlegen.......
„Hm, das ist aber schon eine komische Frage..... jede Erfahrung, die man im Laufe seines Lebens macht, formen und prägen einen doch. Dafür sind Erlebnisse/Erfahrungen doch da, oder etwa nicht? Auch Fehler, die man macht, sind dazu da, dass man daraus lernt. Und ICH will noch ganz viel lernen!“
Ich erwiderte natürlich, das sie hier völlig recht habe und das Ganze absolut richtig eingeschätzt hat.
(Ich selber war sehr berührt von der Weisheit die in dieser Antwort lag, die sie da an den Tag gelegt hatte! Also mit so einer Botschaft habe ich ehrlich gesagt nicht gerechnet. Sie spiegelt aber wider, was für ein tolles Wesen Raja hat!)
Im Anschluss „sendete“ sie mir dann Bilder aus ihrem weiteren Leben in Bezug auf die Frage, die ich folgendermaßen beschreiben/übersetzen möchte:
Ich vermute, dass dies in ihrem 1. Zuhause war. Sie war dort durchaus wohl behütet, aber sicherlich Rasse typisch unterfordert. Um sie auszulasten ist man mit ihr dann wohl in eine Hundeschule gegangen. Sieht für mich zunächst aus wie der Besuch einer klassischen Hundeschule. Immer Hund mit Hundeführer, aufgestellt im Kreis. Hier hat Raja wahrscheinlich das Hunde ABC gelernt. Dieser Grundgehorsam, den sie, wie Du sagst, perfekt beherrscht, wurde dort sehr sehr intensiv gelehrt. Ob die Mittel hierfür hundgerecht waren, wage ich jetzt mal zu bezweifeln. Verstärktes über den Hund beugen, groß machen, um mit Hilfe von Einschüchterung Kommandos zu erlernen/erzwingen. Auch sehe ich Halsbänder mit einem Kästchen dran...... Nun ja, ein Trauma hat sie sicherlich nicht davon getragen. Dies wage ich mal so einzuschätzen, da die Charakterbestimmung zu Beginn keinerlei Hinweise ergeben hat, die darauf schließen lassen würden. Aber dennoch hat sie sich das Ein oder Andere ganz bestimmt gemerkt und verknüpft es, wenn Ähnliches passiert.
Gibt
es Situationen, die du meiden möchtest, wenn ja, welche?
„Hierzu gibt es nicht viel zu sagen, nur eins: ich wünsche mir, immer auf Augenhöhe behandelt zu werden. Ich meine damit gleichwertig, eben so, wie es jetzt in meinem Leben ist. Mir ist schon bewusst, das jeder im Rudel seinen Platz einnimmt, damit alles seine Ordnung hat und damit komme ich auch gut zurecht. Sicher, ich muss noch sehr viel lernen, aber ich möchte nie mehr, das es dunkel über mir wird! Es ist zwar schon eine Weile her, das es dunkel wurde, aber du hast mich ja danach gefragt.“
Ich hakte dann nochmal bei Raja nach, ob sie damit das Vorgehen bei ihrer ersten Ausbildung bzw. den Besuch in der Hundeschule meinte und sie bejahte es!
Wie
können dir deine Menschen helfen, damit du eine souveräne und
selbstsichere Hündin werden kannst? Was sollten sie wissen/beachten?
„Wenn ich ehrlich bin, dann fühle ich mich schon oft bereits so. Unsere Mama hat uns, also meine Geschwister und mich, zwar immer zur Vorsicht ermahnt, aber sie hat uns auch Willensstärke und Durchhaltevermögen mit auf den Weg gegeben. Ich habe auch den Eindruck, das mir mein Rudel bereits jetzt schon sehr viel zutraut..... vll manchmal auch ein wenig zu viel. Da hab ich dann Bedenken, ob ich wohl alles richtig mache bzw. Sorge ich mich, das mir ja kein Fehler unterläuft. Gleichzeitig weiß ich aber auch, dass man aus Fehlern lernt........ dann komm ich schon mal ab und an an einen Punkt, wo es mir fast zu viel wird! Ich will immer gleich alles perfekt machen, verstehst Du!“
Fühlst
du dich wohl im Schulte-Rudel? Geht`s dir gut dort und bist du
„angekommen“?
„Wenn man sich hier nicht wohl fühlt, dann weiß ich auch nicht. Manchmal glaube ich oft, ich träume das Alles vll nur und irgendwann wache ich auf und es ist vorbei....... Aber jeden Morgen, wenn ich munter werde, sind immer alle noch da und alles ist wie vor dem Einschlafen, da bin ich immer richtig erleichtert und froh. Mir geht es richtig richtig gut hier und es wird mir nie langweilig, ganz im Gegenteil, es ist immer etwas los. Ja, ich bin hier „angekommen“ und hoffe, dass das für immer so bleibt!“
Warum machst du Dinge kaputt? Was willst Du uns damit sagen? Was sollen wir tun, damit du das lassen kannst?
„Wenn ich ehrlich bin, dann ist das wie eine Art Ritual für mich geworden, eine ganz ganz dumme Angewohnheit, stimmt schon. Das mach ich bereits, so lang ich denken kann...... In dem Schuppen, in den wir lebten, lagen sehr viele Sachen herum, da hab ich mir immer wieder mal was geschnappt und mich damit beschäftigt. Meistens wenn ich mit meinen Geschwistern alleine war. Ich konnte dabei immer sehr gut entspannen und meistens bin ich dabei sogar eingeschlafen. Du hast mir ja jetzt erklärt, dass es für meine Menschen nicht angenehm ist, wenn ich immer mal wieder Sachen schrettere..... Meinst Du, man könnte sich hierfür vll eine Alternative überlegen. Also etwas, bei dem ich weiß, das ich es nehmen darf. Weil so ganz ohne werd ich vll noch nicht klar kommen. Wie gesagt, es ist für mich eine Art Ritual zum Entspannen und Loslassen.“
(Hier eventuell wirklich mal Gedanken machen, ob es eine Alternative geben könnte, die man Raja zum Schrettern anbieten kann?! Ich bin mir fast sicher, das sie es im Laufe der Zeit sowieso lassen wird.)
Nachricht
an Raja, von ihren Menschen:
„Du bist jetzt bei uns und darfst definitiv bei uns bleiben! Du kannst uns völlig vertrauen! Wir sind für unsere Hunde immer da! Uns gibt es nur mit Hunden! Wir sind ein Rudel!
Kannst du bitte Chen-Po, (unserem Labrador) ein bisschen mehr Ruhe gönnen! Was meinst Du dazu, ginge das?
Du machst deine Sache als Mantrailer sehr, sehr gut und wir sind mächtig stolz auf dich!“
Nachricht
von Raja, an ihre Menschen:
„Mein allerliebstes Rudel, nach meiner Mama, hoffe ihr seit mir nicht böse deswegen, aber glaubt mir, ihr hättet sie geliebt!!!!! Sie hat immer gesagt, das ich sehr viel von ihr habe, ganz anders als meine Brüder :-) Jetzt, nachdem ich eure Nachricht von Martina bekommen habe, fühle ich mich zu 100% angekommen. Gefühlt habe ich es ja bereits, dass ich für euch etwas ganz besonderes sein muss....... es aber dann auch zu hören, ist einfach nur toll. Das ich meine Aufgabe gut mache und glaubt mir bitte, ich nehme sie sehr sehr ernst, erfüllt mich mit großer Freude. Das ihr sogar stolz auf mich seit, macht mich direkt etwas verlegen. Ich danke euch von Herzen, das ich bei euch sein und bleiben darf. Was Chen-Po, meinen Schokko Kumpel angeht, nun ja, er lässt sich aber auch immer so schön an der Nase herum führen und ärgern..... manchmal habe ich aber auch das Gefühl, er legt es direkt darauf an, damit er dann wieder ein wenig seine Mitleidstour abziehen kann?!?!?! Glaubt mir, der hat`s faustdick hinter den Ohren, aber gut ich werd mein bestes geben und den Knaben etwas mehr Ruhe gönnen.“
................................Ende
Ein
paar Worte zum Schluss:
Liebes
Schulte-Rudel,
zunächst
möchte ich mich ganz herzlich für euer Vertrauen bedanken, das ihr
mir und meiner Arbeit entgegen bringt.
Was
soll ich sagen, so Einiges und vor allem Rajas Ausdrucksweise haben
mich schwer beeindruckt. Für ihr junges Alter wohl gemerkt, trägt
sie bereits soviel Weisheit und Weitsicht in sich. Sie kennt aber
auch ganz klar ihre Grenzen und weiß ganz genau, dass sie noch viel
lernen muss und auch will, um die nötige Erfahrung zu bekommen.
Was
besseres, als bei euch zu landen, hätte der Maus nicht passieren
können. Die leichten Schatten, die sich ab und an über ihre Seele
legen, werden sich sicher sehr bald auflösen, wie der Nebel am
Morgen, wenn die Sonne aufgeht.
In
diesem Sinn, wünsche ich euch von Herzen alles Gute für den
weiteren gemeinsamen Weg.
Bei
Fragen, Anregungen, oder auch Kritik, BITTE einfach bei mir melden,
denn ICH bin für alles offen!
ALLES
ALLES LIEBE und herzliche Grüße, Martina von der lautlosBRUECKE
RÜCKMELDUNG ZUR TK:
Es ist für mich immer etwas ganz ganz besonderes, wenn Menschen zum 1. Mal den Weg der Tierkommunikation wählen, um mehr über ihr Tier zu erfahren. Der größte Lohn ist dann für mich, so eine berührende und ehrliche Rückmeldung zu bekommen:
(Hier ein kleiner Ausschnitt)
Hallo Martina!
Wir sind völlig geplättet ... positiv :-) Raja hat seit einer Woche nichts mehr zerstört! Chen-Po verkriecht sich nicht mehr in den ersten Stock und ist viel mehr bei uns Wie gesagt, wir sind platt. Danke schön :-)
Deine Kommunikation hat uns sehr, sehr gerührt.
Wir
waren wirklich sehr gespannt, weil wir so etwas noch nie gemacht bzw.
in Auftrag gegeben hatten.
Deine
Charakter-Einschätzung sehen wir ganz genauso.
Sie
ist wirklich noch etwas unsicher, was aber deutlich bessre wird.
Ist
sie beim Suchen, dann ist sie ein „ganz anderer“ Hund. Sie ist
viel sicherer, viel selbstbewusster. Die Aufgabe tut ihr sichtlich
gut. Die Gruppe unserer Mantrailer liebt sie über alles. Auf die
Menschen geht sie bzw. springt sie mit Begeisterung zu. Das ist ihr
Leben.
Das was Raja zum Thema „Angst“ und „Fehler“ gesagt hat, hat uns tief beeindruckt. Da steckt wirklich sehr viel Weisheit drin!
Die Erfahrungen mit der Hundeschule und der Ausbildung decken sich mit unserem Wissen und den Erzählungen von der Vorbesitzerin. Raja wurde auch von vielen, vielen verschiedenen Leuten „betreut“
… da weiß man auch nicht, was da so alles los war.
Das
Verhältnis zu Chen-Po bzw. das Verhalten von Chen-Po hat sich nach
der Kommunikation auch sehr verändert. Er ist wieder viel mehr bei
uns, geht ihr weniger aus dem Weg. Es ist wirklich schön das zu
sehen.
Sie
nervt ihn natürlich noch immer mit Spielaufforderungen, aber da muss
er durch … er war zu Kliff auch nicht anders.
.......................................................................................................................
Vielen
Dank für alles!!!!
Wir
halten dich auf dem Laufenden!
Herzliche
Grüße
Frank
& Alex
Info vorab zu Barney:
Barney
ist ein reinrassiger Berner Sennenhund. Er wurde am 29.01.2015
geborgen und lebt seit seinem Welpenalter bei seiner Familie. Mit im
Rudel lebte seine Hundekumpeline Lupita, als sie verstarb, stieß
einige Zeit später Mischlingshündin Paula hinzu.
Die
TK mit Barney wird im „offenen Dialog“ geführt, d.h. im Gespräch
werden keine konkreten Fragen gestellt, sondern er darf einfach
erzählen.
Im
Laufe dieses Gespräches, möchten wir aber dennoch ein paar Fragen
einfließen lassen und erhoffen uns Antworten auf folgende Fragen:
Vermisst du deine Lupita?
War es okay für dich, das Paula zu uns gekommen ist?
Bist du zufrieden, oder fehlt dir etwas bzw. hast du einen Wunsch?
Können wir im Umgang mit Paula etwas besser machen?
Charakterliche Beurteilung von Barney:
(Dies ist für mich immer der erste Schritt vor der eigentlichen TK, da ich mich so besser in das Tier einfühlen kann, bzw. durch die Charakterzüge des Tieres kann ich Impulse, die bei mir ankommen, besser einordnen. Bei Barney kamen mir sofort die verschiedensten Charakterzüge in den Sinn, als ich all die facettenreichen Bilder von ihm bekommen habe. Sie spiegeln ihn im vollen Umfang wieder. Es ist für mich immer spannend, ob die „Besitzer“ -ich mag diesen Begriff ja eher nicht so- ihr Tier erkennen!)
Da sehe ich Barney den Spaßvogel, der sich selber nicht so ernst nimmt, für jeden Spaß zu haben ist und oftmals dabei seine stattliche Größe vergisst.
Ich sehe aber auch einen sinnlichen/nachdenklichen Barney, der die Fähigkeit besitzt, seinem Gegenüber bis in die Seele zu blicken. Dabei wird man von seinem Blick gefesselt und es kommt fast einer Hypnose gleich. Man wird in seinen Bann gezogen, ob man will oder nicht..... aber man will, denn diesen Augen kann Mann/Frau nicht widerstehen!
Es gibt aber auch den gemütlichen Barney, der die Kunst der Ruhe und Ausgeglichenheit in sich trägt. Sei die Situation auch noch so aufregend, vielleicht sogar brenzlig, er bleibt cool und gelassen. Ihn bringt so schnell nichts und niemand aus der Ruhe. Er besitzt die Gabe, Situationen rein durch seine Anwesenheit zu entschärfen.
Sein kleiner, aber feiner Sturkopf, der ab und an mal an den Tag kommt, sei am Rande mit erwähnt :-)
Ich sehe aber auch einen sehr intelligenten Barney, der Ereignisse blitzschnell einordnen kann. Eine voreilige Reaktion muss man von Barney aber nicht befürchten. Man könnte fast sagen, er legt sich zuerst einen Plan zurecht, bevor er zur Tat schreitet. Er besitzt die Gabe, Zusammenhänge zügig zu erfassen, um dann zielorientiert darauf zu reagieren.
Was mich extrem fasziniert hat, er kann wunderbar abschalten, entspannen und alle viere von sich strecken. Da kann dann auch sein was will, wenn Barney ruht, dann ruht er. Das erdet ihn immer wieder neu und dadurch bleibt er so ausgeglichen und gesellig.
Euer „Mehlsack“ vereint wirklich alles was man sich nur wünschen kann, von daher GLÜCKWUNSCH zu so einer tollen Fellnase !!!
Jetzt bin ich gespannt, ob ihr euren Barney erkennt und freue mich schon auf euer Feedback :-)
Hier
nun zum Gespräch mit Barney:
Als ich mich auf den Weg zu Barney machte, hatte ich das Gefühl, erwartet zu werden. Gut, er kannte mich ja bereits ein wenig, durch das Gespräch mit Paula, aber es war ein Gefühl, als würde ich nach Hause kommen..... kann das gerade nicht anders beschreiben :-)
Er kam um die Ecke gebogen, wedelte mit seiner Rute und freute sich mich zu sehen.
Er sagte dann gleich zu mir: „Ach wie schön, dass Du da bist. Ich freue mich so so sehr, dass du auch mit mir sprechen darfst und nicht nur mit der Kleinen (...so nennt er Paula). Gut, sie war der Neuzugang und aller Anfang mit ihr, war nicht so leicht, aber je länger sie bei uns ist, um so besser wird es. Dennoch freue ich mich, das meine Menschen auch mich erzählen lassen wollen.“
Ich sags ja, so ein schlaues Kerlchen, euer Barney. Ich musste ihm nicht erzählen, wer ich bin und weshalb ich hier bin. Er wusste es bereits und hat mich erwartet.
Magst du mir ein bisschen aus deinem Leben erzählen?
„Hm, wo fang ich da an und wo hör ich da auf????? Ich hab ein tolles Leben. Anders kann man das einfach nicht sagen! Gut, an meine Kinderstube kann ich mich jetzt nicht mehr direkt erinnern, dass ist einfach schon zu lange her, ABER es erfüllt mich mit einem wohligen Gefühl, wenn ich versuche weit weit weit zurück zu denken. Verstehst Du wie ich das meine?“
Das verstehe ich sehr gut Barney, denn schlechte Erinnerungen würden Spuren des Schmerzes hinterlassen und kein Wohlgefühl
„Ganz genau, du sagst es. Bei mir hat die Kinderstube zwar Spuren hinterlassen, aber diese Spuren bereiten mir ein wohliges Gefühl. Von daher kann es auch in meiner Kinderzeit nur schön gewesen sein, denn sonst würden diese Spuren mir Angst machen und vielleicht böse Erinnerungen wecken.“
Wie ist dein Leben dann weiter verlaufen, an was kannst du dich noch so erinnern?
„Also mein Leben war glaub ich schon immer schön und spannend. Bei uns ist immer was los. Ich kann mich nicht erinnern, dass es mir mal langweilig war. Das schöne ist auch, wir sind fast immer und überall dabei. WIR deshalb, da ich bei uns zu Haus ja nicht das einzige Vierbein bin. Es ist immer ein Hundekumpel da, mit dem ich hundisch kommunizieren kann. Nun gut, bei mir war und ist es eine Hundekumpeline.“
Ah, das klingt ja wirklich nach einem tollen Hundeleben. Magst du mir von deinen Hundekumpelinen ein wenig erzählen?
„Na klar! Zuerst war da Lupita, meine SONNE. Sie war alles für mich. Mammaersatz, große Schwester, gute Freundin, einfach alles, eben meine SONNE. Ich glaub aber schon, dass ich ihr zu Beginn, als ich einzog, schon ein klitzekleines Bisschen auf die Nerven gegangen bin :-))))) Ich war halt ein Jungspund, da hat sie mich schon ab und zu auch mal gerügt, ABER wirklich böse konnte sie mir nie nie niemals sein! Sie sagte dann immer SOCKE, jetzt geb endlich nach und hör auf. Keine Ahnung, warum sie mich so nannte. Du hättest dabei mal ihr Grinsen im Gesicht sehen sollen...... Ich bin für sie die SOCKE geblieben :-) Ihre Erziehung hat mir ja nicht geschadet, im Gegenteil, dadurch habe ich unendlich viel von ihr lernen dürfen und bin der geworden, der ich jetzt bin.“
Wie war es dann für dich, als Lupita gestorben ist?
„Ja gut, vermisst habe ich sie natürlich sehr. Es wäre ja schlimm, wenn es anders gewesen wäre. Sie hat mich aber im Grunde auf diesen Abschied Stück für Stück vorbereitet. Ich konnte es ja auch sehen und fühlen, dass sie immer schwächer wurde. ABER dank unserer wundervollen Menschen im Rudel, war sie dennoch immer mit dabei. Wir haben dann einfach alle etwas langsamer gemacht und so konnten wir jede Sekunde miteinander auskosten. Es war eine wunderschöne Zeit und Lupita ist ja gar nicht richtig weg, verstehst du, sie schaut schon immer mal wieder vorbei. Ich kann sie zwar nicht sehen wir früher, als sie noch lebte, aber ich kann sie fühlen. Ich glaube sogar, dass sie ab und zu mit mir auf dem Sofa liegt. Paula, meine neue Hundekumpeline sagt das auch.“
Gut das du es erwähnst. Wie war das denn für dich, als Paula dann ins Haus kam? War das OK für dich, oder wärst du lieber noch alleine geblieben?
„Ach, wer lebt denn schon gerne alleine. Wie du ja weißt, ich bin ein eher geselliger Bursche. Ich freue mich, wenn was los ist, wenn jemand da ist. Klar, meine Menschen, als Mom und Dad sind natürlich da, dass darfst du jetzt nicht falsch verstehen, aber zusätzlich noch mit einer Hundekumpeline zusammen leben zu dürfen, ist schon sehr schön. Paula ist irfendwie das ganze Gegenteil von Lupita. Es scheint mir so, als hätten wir jetzt einen Rollentausch. Jetzt bin ich Papaersatz, großer Bruder und guter Freund. Paula ist meine PRINZESSIN :-) Klar zu Beginn war es nicht so einfach, weil sie sich immer gleich irgendwo versteckt hat. Zunächst dachte ich sie will verstecken spielen, bis ich gemerkt habe, dass sie sich tatsächlich ein wenig fürchtet. Aber das haben wir alles ganz ganz wunderbar hingekriegt.“
Also bist du der Meinung, in Bezug auf Paula, läuft alles wunderbar. Oder könnte man da vielleicht etwas noch besser machen?
„Also direkt besser machen, denke ich nicht. Paula muss noch etwas ruhiger werden. Sie glaubt nämlich immer noch, sie müsse dies und das tun, um zu gefallen. Ich gebe ihr dann schon immer zu verstehen, dass es auch mal gut ist einfach nur auszuruhen und dass das auch erlaubt, ja sogar erwünscht ist. Meine PRINZESSIN will halt immer glänzen. Aber wir, als meine Mom, mein Dad und ich, lieben sie ja sowieso und vielleicht sogar gerade deshalb, weil sie so ist wie sie ist! Weißt du wie ich das meine?“
Das weiß ich nur zu gut, lieber Barney. Denn meist sind es gerade diese Schwächen, die ein Wesen so liebenswert und einzigartig machen.
Wenn ich dich jetzt so direkt frage, bist du zufrieden mit deinem Leben, oder fehlt dir etwas bzw. hast du vielleicht sogar einen Wunsch?
„Ganz ehrlich, wenn ich nicht zufrieden sein kann, wer kann es dann sein. Wir, also Paula und ich, wir haben alles was wir uns erträumen können. Im Grunde werden uns die Wünsche von den Augen abgelesen. Wir sind, wann immer es geht, mit dabei, werden in alles eingebunden. Wir sind ein unzertrennlicher Verband und unsere PRINZESSIN wächst immer mehr hinein. Manchmal denke ich oft, das Mam und Dad lieber selber auf etwas verzichten würden, nur das es uns Beiden gut geht. Du wirst dich jetzt sicher wundern, warum ich jetzt von UNS gesprochen habe, wo die Frage ja einzig und alleine an mich gerichtet war. Aber so bin ich halt, wenn es uns allen gut geht, dann geht es mir auch gut!“
Ich weiß Barney, DAS BIST DU, so und nicht anders!
Hast du eine Nachricht an deine Menschen, die ich ihnen überbringen darf?
Nachricht von Barney, an seine Menschen:
„Mam, Dad, ich bin`s, euer Barney, auch Mehlsack, Sapsel, oder jetzt aus dem Regenbogenland Socke genannt. Bitte lehnt euch zurück und entspannt euch. Mir geht es wunderbar und ich bin zufrieden und glücklich, wenn ihr es seit. Was ich damit sagen will, ICH LIEBE MEIN LEBEN und ICH LIEBE EUCH!!!!!!! Also einfach nicht so viele Gedanken machen, sondern lasst uns gemeinsam Leben und glücklich sein.“
Wir Beide haben dann einfach noch ein wenig gekaspert und Blödsinn gemacht. Barney kann ja so so lustig sein. Die Freude über das Gespräch hat ihn ausgelassen und fröhlich gemacht :-)
................................Ende
Ein paar Worte zum Schluss:
Ihr Lieben,
zunächst möchte ich mich ganz herzlich für euer Vertrauen bedanken, das ihr mir und meiner Arbeit entgegen bringt.
Ich kann mich nur wiederholen, GLÜCKWUNSCH zu diesen tollen Hund!!! Er und Paula ergänzen sich ganz wunderbar und ich denke, Paula wird noch sehr viel von Barney lernen dürfen. Auch ich hab bei dieser TK wieder sehr viel lernen dürfen. Tiere sind einfach die besseren Menschen und für mich die Krönung der Schöpfung. Das ist mir durch Barney wieder mal mehr ins Gedächtnis gekommen. Vielen lieben Dank für diese TK!!!!!
ALLES ALLES LIEBE und herzliche Grüße, Martina von der lautlosBRUECKE
Bei so einer Rückmeldung zu meiner Tierkommunikation mit Barney geht mir das Herz auf:
Hallo liebe Martina,
erst Mal vielen Dank für deine TK mit Barney.❤️Ich war total berührt und mußte alles mehrmals lesen… Aber so ist Barney wirklich und wir lieben ihn so, wie er ist. Es stimmt auch, daß er die Chef Rolle übernommen hat und Paula führt… aber auch was er über Lupita gesagt hat, stimmt total. Wir haben auch das Gefühl, daß sie manchmal da ist und auf alle aufpasst.❤️Und ja, er ist unser Clown, unsere Knutschkugel und auch manchmal unser Dickkopf, aber das macht ihn ja so Besonders und mit Paula zusammen sind beide was Besonders, und wir sich glücklich mit beiden. Also nochmal Danke für deine TK mit ihm.
LG Leila, Manfred, Paula und ( jetzt wohl öfters) SOCKE ❤️
-Darf gerne geteilt werden-
Copyright
© Martina König -
www.lautlosbruecke.de
Info vorab zu Paula:
Paula ist eine Mischlingshündin und stammte ursprünglich aus Rumänien. Sie kam im März diesen Jahres über eine Tierschutzorganisation nach Deutschland und wurde auf 4 Jahre geschätzt. Sie lebte zunächst in einem Tierheim bei Leipzig, bevor sie Ende April nach Kronach kam und bei Familie Burdich einzog. Dort lebt auch noch ein Berner Sennhund Rüde.
Da es zu Paula`s Vorgeschichte keinerlei Informationen gibt, werden Paula im Gespräch keine konkreten Fragen gestellt, sondern sie darf einfach erzählen. Wir erhoffen uns dadurch, Näheres über ihre Vergangenheit, wie es ihr aktuell geht und ob sie vielleicht sogar Ängste und Sorgen plagen, zu erfahren.
Charakterliche
Beurteilung von Paula:
(Dies ist für mich immer der erste Schritt vor der eigentlichen TK, da ich mich so besser in das Tier einfühlen kann, bzw. durch die Charakterzüge des Tieres kann ich Impulse, die bei mir ankommen, besser einordnen. Bei Paula habe ich mir dafür viel Zeit genommen, da sie für mein Empfinden, bei betrachten der Bilder, eine sehr sensible Hündin zu sein scheint, aber gleichzeitig einen starken Charakter und eine souveräne Persönlichkeit besitzt. Es ist auch immer spannend für mich, ob die „Besitzer“ -ich mag diesen Begriff nicht so- ihr Tier erkennen!)
Paula besitzt eine eher unscheinbare Ausstrahlung und benimmt sich von daher auch mehr unauffällig. Man könnte sagen, frei nach dem Motto, weniger ist mehr!
Das spiegelt sich in ihrem Verhalten wieder. Sie ist normalerweise die gemütliche Frohnatur. Das Wort Frohnatur erscheint mir in diesem Zusammenhang sehr wichtig, denn sie neigt nur sehr sehr selten dazu, auch mal störrisch, oder gar stur zu sein. Im Grunde kennt sie das gar nicht.
Daher lässt sie sich auch gut für Dinge begeistern, ABER was sie nicht kennt, wird erst einmal ganz aus der Ferne beäugt. Erst wenn für sie die Luft rein ist, kommt sie aus ihrem „Schutzraum“ ins Geschehen und mischt dann gerne mit.
Ihre wunderschönen braunen Augen sehen mich zwar neugierig, aber auch extrem wachsam und vorsichtig an. Unüberlegte Handlungen unterlaufen ihr nur in ganz wenigen Ausnahme-fällen. Im Zweifelsfall korrigiert sie sofort ihr Verhalten.
Dennoch kann ich auch in ihrem Blick einen kleinen Schalk erkennen, der, wenn er, also der Schalk, sich sicher fühlt, zu allerlei Spielchen und Schabernack zu haben ist. Aber immer alles auf eine total liebenswerte und spielerische Art und Weise. Man kann Paula einfach nicht böse sein :-)
Ich sehe aber auch eine sehr intelligente Hündin, die Zusammenhänge blitzschnell einordnen und darauf reagieren kann. Es macht ihr sichtlich Freude gefordert zu werden und dabei zu gefallen und ALLES richtig zu machen.
ALLES deshalb groß geschrieben, weil es ihr extrem wichtig ist, zu gefallen, keinen Fehler zu machen und geliebt zu werden. Sie setzt sich diese Latte selber so hoch. Sie verbindet das mit Liebe. Das hab ich so in der Art auch noch nicht gehabt. Diese Verknüpfung resultiert sicherlich aus früheren Erlebnissen, von denen wir hoffentlich bald mehr erfahren werden.
Jetzt
bin ich gespannt, ob ihr eure Paula erkennt und freu mich schon auf
euer Feedback hierzu :-)
Hier
nun zum Gespräch mit Paula:
Als
ich mich auf den Weg zu Paula machte, schaute ich plötzlich in zwei
völlig erstaunt Augen. Sofort blitzt der Impuls bei mir auf: „Wer
bist du und was willst du hier?“ Ehe ich mich vorstellen konnte und
sagen, warum ich hier bin, das mache ich immer zu Beginn eines
Gespräches, war sie auch schon wieder weg. Sie verschwand hinter der
Lehne einer hellen Couch, bzw. könnte es auch eine Art Sessel
gewesen sein.
So
beschloss ich, mich erst mal auf den Boden zu setzten und ihr die
Zeit zu geben, die sie braucht, um zu mir zu kommen. Es dauerte eine
Weile, bis sie ihren Kopf neugierig vor reckte, um nachzusehen, ob
ich noch da war. Vorsichtig sprach ich sie mit ihren Namen an, da war
ihr die Verwunderung deutlich anzusehen und die Neugierde siegt.
Sie
fragte mich:
„Woher kennst du meinen Namen und wer bist du eigentlich und warum
bist du hier???“ (Da
musste ich bereits das 1. Mal schmunzeln, gleich 3 Fragen in einem
Satz und eigentlich wollten WIR ja etwas von ihr erfahren!)
Ich
erzählte ihr wer ich bin, weshalb ich hier sei und auch, wer mich
geschickt hat. Daraufhin kam sie aus ihrem „Schutzraum“ hervor,
setzte sich zu mir und sagte:
„Da
bin ich aber jetzt echt überrascht! Hätte ja nie gedacht, dass ich
in meiner Familie so ein wichtiger Teil bin, dass man extra dich zu
mir schickst, weil du mit mir reden kannst. Ich fühl mich total
geehrt und freue mich total darüber!“ (Ihre
Augen begannen zu funkeln und man konnte ihr die Freude regelrecht
ansehen.)
Magst
du mir ein bisschen von deinem bisherigen Leben erzählen?
„Nun
ja, wo fang ich da an? Ich komme ja, wie du sicher weißt, aus einem
fernen Land. Da sind viele Dinge anders als hier und die Menschen
sind meist sehr arm und es gibt auch böse Menschen. Das soll aber
nicht heißen, das arme Menschen gleichzeitig böse Menschen sind.
Ich sage dir das nur, weil mir das mein Papa, dort in dem fernen
Land, immer gesagt hat. Er hat immer gesagt, man darf nicht sofort
jedem trauen, sondern ganz ganz genau vorher hinsehen, dann kann man
das erkennen. Mit der Zeit habe ich da ein sehr gutes Gespür dafür
entwickelt.“
Das
klingt ja sehr spannend und wie genau bist du zu deinem Papa
gekommen?
„Ich
bin als ganz kleine Maus zu ihm gekommen. Er hat mich frierend und
völlig durchnässt am Straßenrand gefunden. Weit und breit Niemand,
keine Mama, keine Geschwister, nur ich kleiner Knopf. An diesen
Augenblick, als er sich über mich beugte, kann ich mich noch sehr
sehr gut erinnern. Keine Ahnung, wie ich dort hingekommen bin, aber
Gott sei Dank hat ER mich gefunden und keine bösen Menschen. Seine
Stimme war sehr sanft und leise, fast wie ein Hauch. Er steckte mich
unter seine Jacke und nahm mich mit zu sich nach Hause. Aber weißt
du was, solche Augenblicke, wenn sich Menschen über mich beugen,
machen mir immer noch ab und an ein mulmiges Gefühl bzw. fühle ich
mich in die Situation von damals zurück versetzt. Da ich jetzt ja
schon groß bin und alles gut einschätzen kann, vergeht dieses
Gefühl immer sehr schnell.“
Da hast du ja richtig Glück im Unglück gehabt, liebe Paula! Wie ging es dann weiter?
„Mein Papa und ich hatten eine wunderbare Zeit. Bei uns lebte auch noch eine Katze. Sie wurde im Laufe der Zeit ein richtiger Kumpel. Diese eine Katze hatte es mir echt angetan, mit den anderen Katzen im Dorf wurde ich nicht so gut Freund. Wir machten viele Spaziergänge und oft warf er mir Stöckchen, denn er konnte keine allzu großen Strecken mehr laufen. Manchmal setzten wir uns auch einfach nur auf die Bank im Garten und genossen die gemeinsame Zeit. Mein Papa, weißt du, war leider schon sehr alt und unsere gemeinsame Zeit verflog zusätzlich noch wie im Flug. Er sagte oft zu mir, dass er durch mich noch einmal aufgeblüht sei und ich ihm richtig gut tue. Ich sei sein Sonnenschein, sagte er immer zu mir. Er machte sich aber natürlich auch Sorgen um mich, bzw. uns, denn den Katzenkumpel gab es ja auch noch, wenn er mal nicht mehr da sein würde und sich um uns kümmern könne. Er hat uns das alles immer genau erklärt und dass wir uns vor diesen Tag nicht zu fürchten brauchen.“
Das
klingt ja wirklich sehr harmonisch und schön. Ich freue mich sehr
für dich, dass du so eine schöne Kindheit und Jugend hattest! Was
passierte dann an dem Tag X?
„Mein
Papa hatte eine Tochter und als er zu schwach wurde, uns zu
versorgen, kam sie und nahm meinen Katzenkumpel zu sich. Er durfte
dann bei ihr leben. So hatte es uns unser Papa im Vorfeld oft und oft
erklärt. Er sagte auch immer, dass ich es auch gut haben werde.
Seine Tochter konnte mich leider nicht mit zu sich nach Hause nehmen,
da sie tagsüber nicht zu Hause war und ich viel zu lange alleine
gewesen wäre. Wohl oder Übel kam ich dann zuerst mal in ein Heim,
dass ihr Tierheim nennt. Es war aber kein normales Tierheim, dass war
eins, wo die Tiere nicht sterben müssen. Dafür hat mein Papa
gesorgt. Denn ich sollte es ja auch danach noch gut haben. Dort war
ich gar nicht lange und dann ging ich auf die Reise in mein NEUES
Leben. Ich bin meinen Papa unendlich dankbar für die Zeit, die wir
hatten und das er mich vor dem sicheren Tod gerettet hat. Er war
wahrlich ein sehr sehr guter Mensch, denn er wollte mich auch später
noch gut versorgt wissen!“
Ach
Süße, jetzt habe ich Tränen in den Augen. Du bist so eine tolle
Hündin. Bist schlau, gutmütig und so unendlich weitsichtig! Du
kannst sehr sehr stolz auf dich sein und dein Papa ist es auf dich,
da sei dir ganz sicher!
Magst
du mir von deinem jetzigen Leben ein wenig erzählen?
„Kurz
und knapp, ICH
BIN EIN GLÜCKSKIND
!!!!!!! (Das
kam jetzt mit mega Nachdruck bei mir an. So einen stolzen Blick hat
sie bekommen, als sie das verkündete. Sie scheint für mich im Leben
absolut angekommen zu sein.)
Mehr gibt es dazu eigentlich gar nicht zu sagen. Hier, darf ich Prinzessin sein. Das war ein Scherz :-) (Ich dacht mir jetzt nur, der kleine Schelm kommt zum Vorschein!) Ich fühl mich sehr sehr wohl hier. Ich fühle mich geliebt. Ich darf gefallen. Mein Papa 1 war auch immer so stolz auf mich, wenn ich als kleine Maus die größten Stöcke umher geschleppt und gebracht habe. Je mehr ich brachte, um so mehr hat er sich gefreut, hat er mich geliebt. Hier bei Papa 2 und Mama muss ich eigentlich gar nicht so viel tun, und werde trotzdem geliebt. Das klingt jetzt alles ein wenig durcheinander, ich weiß, aber durch das viele erzählen, habe ich natürlich auch nochmal meine Vergangenheit durchlebt. Schöne Erinnerungen sind wieder hell geworden....... Wo wohl jetzt mein Papa 1 ist? Er hat mir immer gesagt, wenn er mal nicht mehr hier auf Erden ist, dann passt er von oben auf mich auf. Was denkst du, ob er das gerade tut?"
Weißt du, liebe Paula, dein Papa 1 war von Anbeginn dein Schutzengel und ich bin mir ganz ganz sicher, dass er jetzt von oben auf dich Acht gibt!
(Ich
blicke in erleichterte Augen und fühle die Bindung, die sie auch
jetzt noch zu ihrer Vergangenheit hat, aber auch wie fest sie im hier
und jetzt verwurzelt ist!)
"Ich
bin sehr froh, dass du das gesagt hast. Ich verdanke Papa 1 mein
Leben und ohne ihn wäre ich nicht hier! Würdest du bitte meinen
Papa 2 und meiner Mama etwas von mir ausrichten?"
Aber
natürlich, dass mache ich sehr gerne!
Nachricht
von Paula, an ihre Menschen:
„Hallo
meine Lieblingsmenschen. Ich bin so so dankbar, für alles, was ich
bisher in meinem Leben erfahren durfte. Auch wenn ich zu klein war,
um mich an meine Mama und meine Geschwister zu erinnern, hat es das
Schicksal doch so so gut mit mir gemeint. Immer wurden mir im Leben
Menschen an die Seite gestellt, die es gut mit mir meinen und die
mich lieben. Martina hat mir auch erklärt, dass man ganz ohne
Gegenleistung geliebt werden darf und man sich deshalb auch keine
Sorgen machen muss. Ich kann mein Glück manchmal selber nicht fassen
und denke dann immer, ich muss doch was dafür tun..... Ich weiß
jetzt was ich tue, ich liebe euch einfach auch, das tue ich ja
sowieso, aber das ist jetzt einfach meine Gegenleistung. Ich wünsche
mir noch unendlich viel gemeinsame Zeit, das ist alles, was ich mir
wünsche!“
Wir
Beide sind dann einfach im Gedanken versunken noch ein wenig
nebeneinander sitzen geblieben und Paula ist mit einem tiefen Seufzer
nach einer Weile tief und fest eingeschlafen.
................................Ende
Ein paar Worte zum Schluss:
Ihr Lieben,
zunächst möchte ich mich ganz herzlich für euer Vertrauen bedanken, das ihr mir und meiner Arbeit entgegen bringt.
Ich habe ja mittlerweile schon unzählige TK´s geführt, aber Paula hat mich echt geplättet. Sie ist eine ganz ganz tolle Hündin!!!!! Ich muss das jetzt echt auch selber erst mal setzen lassen und wir telefonieren :-) Was besseres, als bei euch zu landen, hätte der Maus nicht passieren können und ihr hättet keine bessere Hündin bekommen können. So einfach ist das, kurz und knapp gesagt :-)
ALLES ALLES LIEBE und herzliche Grüße, Martina von der lautlosBRUECKE
Ein herzliches Dankeschön an Leila und Manfred, das ich die TK auf meiner Seite veröffentlichen darf!
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